lebenerleben

Heute Morgen war es dann soweit. Unser allererster Arbeitstag erwartete uns. Vom Frühstück gestärkt und voller Erwartungen haben wir uns auf dem Weg zu den Wiesen gemacht.
Ich weiß nicht wie es S. dabei ergangen ist. Ich auf jeden Fall habe ein besonderes Gefühl der Zuversicht und Vorfreude auf diesen Tag in mir verspürt. Nur schade, dachte ich mir dabei, dass ich diese Vorfreude auf einen Arbeitstag auch nicht dann verspüre, wenn ich meinen gewohnten Arbeitsplatz im Büro aufsuche....



Der Bauer hatte bereits alles vorbereitet und die Wiese zum Teil mit der Sense und zum Teil mit der Maschine gemäht. S. und ich durften dann den ganzen Vormittag lang (in praller Sonne) das liegende Heu ordentlich aufrütteln und ausbreiten. Umgangssprachlich nennt man diese Arbeit "wopn".

Nach der Mittagspause kümmerten wir uns dann um eine andere Wiese. Das Heu musste hier den steilen Hang hinab Richtung Straße gebracht werden, um dann in den Heulader geladen zu werden.

Und so sah die Wiese vorher aus:



Und so sah die Wiese dann am Abend aus:



Und jetzt, ich bin ehrlich, bin ich absolut geschafft. Die harte körperliche Arbeit, zudem in der prallen Sonne, ist ungewohnt für uns Angestellte.
Ich spüre eine angenehme Müdigkeit in mir und während draußen ein Sommergewitter aufzieht und helle Blitze die anliegenden Berggipfel streicheln, freue ich mich schon auf diese Nacht.
Aber neben dieser Müdigkeit spüre ich noch Etwas in mir: Stolz. Stolz auf diesen heutigen Tag, etwas geschafft zu haben; beigetragen zu haben an einem für manch einen vielleicht kleinem Ergebnis, aber für die hier Lebenden etwas immens Wichtigem.
War unser Beitrag hier auch klein, so ist uns bewusst, anderen geholfen zu haben. Für uns nur ein Tag. Für die Menschen hier, auf diesem entlegenen Bergbauernhof, Lebensinhalt, Tag für Tag, Jahr für Jahr.