lebenerleben

Dunkelheit umgibt mich. Aber dunkel ist es schon seit einigen Tagen. Kälte wirkt auf mich ein. Aber kalt ist es schon länger. Ziellos schreite ich meines Weges, Blicke gehen ins Leere und wieder zurück. Meine Hand umgreift Gedanken, hält sie fest, möchte sie mir geben und lässt sie dann doch wieder los. Jene Hand, in der doch nichts Platz zu haben scheint.
Plötzlich Schritte. Wagemutige, ernste, stolze Schritte. Fröhliches Pfeifen aus der Ferne! Angst steigt in mir hoch, denn Fröhlichkeit in dieser Dunkelheit erwäge ich als verdächtig.
Jemand kommt auf mich zu. Wozu? Nein, jemand geht an mir vorbei. Wie immer. Unbeachtet, gedankenlos, als gäbe es mich nicht. Und doch, etwas berührt mich. Keine Hand, kein Blick, sondern Worte. Kaum hörbar, still und leise gesprochen und doch ganz klar an mich gerichtet. „Ich warte am Ende des Weges auf dich“. Sollten diese Worte mir gelten? Und doch. Ich folge diesen Worten nicht. Schreite weiter in die Dunkelheit, in die Kälte. Was für ein Narr ich doch bin.